Die Geschichte


Der Almabtrieb und das Hintertuxer Oktoberfest 

 

Seit Jahrzehnten ist das Hintertuxer Oktoberfest mit dem Highlight „Almabtrieb“ nicht mehr aus dem Jahreskalender wegzudenken. Alle Jahre wieder kommen unzählige Gäste und Einheimische nach Hintertux um diese tolle Atmosphäre zu genießen. 

 

Doch wie kam es dazu? 

 

Der Almabtrieb der Bauern im generellen findet seit jeher statt. Wenn das Wachstum des Grases auf den Almen im Herbst weniger wird, treiben die Bauern das Vieh zurück ins Tal, wo es in den Stallungen überwintert.  

 

Im Laufe der Zeit begann man die Kühe mit aufwändigen Blumen und Kränzen geschmückt, um sich für einen guten und hoffentlich unfallfreien Almsommer zu bedanken. 

 

Großer Initiator in Hintertux war Walter Klausner (Hesser) welcher im Herbst 1983 erstmals mit aufgebüschelten Kühen nach Hintertux fuhr. Mit dabei war in diesem Jahr waren auch die Tiere der Familie Egger (Hohenhaus). 

Der Weg führte von der Bichlalm Richtung Bichl-Isse und über die Larchen (heutige Talabfahrt Schwarze Pfanne) übers Bienenhaus nach Hintertux. Das Hohenhausfeld vorm Hotel Hintertuxerhof war schon damals der Platz für die Ankunft der Tiere im Tal. 

In den ersten 2 Jahren wurde der Ausschank vom Hotel Hintertuxerhof im Rahmen des geöffneten Gastlokales mit Terrasse durchgeführt. 

 

Ab 1985 übernahmen die Hintertuxer Wanderhotels (heutigen Gletschertaler) den Ausschank und Verköstigung der Melcher und Besucher. Schon zur damaligen Zeit wurden Holzstände errichtet und bereits die erste Hüpfburg aufgeblasen. 

 

Ab 1986 fuhren die Bauern über den Bichlweg, vorbei am Lawinendamm Hintertux über den Ludwig-Klausner-Weg zum Festgelände zu Tal. 

1989 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Tux erstmals das Hintertuxer Oktoberfest. Es wurde erstmalig ein Festzelt errichtet und somit wurde ein neuer Rahmen für den Almabtrieb geschaffen. 

 

In den folgenden Jahren entwickelte sich das Fest immer weiter und neue Highlights wie der traditionelle Bauernmarkt konnten umgesetzt werden. Hier wurde, in toller Zusammenarbeit aller freiwilligen Helfer, der Bauern und den Buschenbindern, ein Besuchermagnet geschaffen, welcher auch nach und nach musikalisch immer mehr Superlativen zu bieten hatte. 

 

Klingende Namen der Zillertaler Musikwelt

 

Namen wie Ursprung Buam, Zellberg Buam oder das Tiroler Echo gehörten zu dieser Zeit zu den großen Playern im Musikgeschäft und gaben sich in Hintertux die Klinke in die Hand. Mit Melissa Naschenweng gab sich auch ein internationaler Schlagerstar in Hintertux die Ehre.

 

Die Buschenbinder, lange Jahre unter der Leitung von Walter Klausner, begannen ihre Arbeit im Klausnerhof in Hintertux. In der eigenen Werkstatt wurde bereits in den Sommermonaten alles für den großen Almabtrieb vorbereitet. Es ist uns, der Freiwilligen Feuerwehr Tux, ein großes Anliegen in diesem schönen Buch allen Buschenbindern unseren Dank auszusprechen. Wahre Kunstwerke werden jedes Jahr in langer Handarbeit angefertigt und schmücken die Tiere am Weg ins Tal. 

 

Seit der Errichtung des Gemeinschaftsstalles 2004 (Hesser, Hohenhaus und Kössler) werden die Buschen dort vorbereitet und gebunden. 

 

Ein großes Highlight im Rahmen des Hintertuxer Oktoberfestets war die 100 Jahr Feier der Freiwilligen Feuerwehr Tux. Dies wurde beim 10. Hintertuxer Oktoberfest gebührend mit einer 3 Tätigen Veranstaltung gefeiert. 

 

Über die Jahre schlossen sich viele Bauern aus Hintertux und Madseit dem Almabtrieb an. Mittlerweile fahren neben den Tieren der Höfe Hesser und Hohenhaus auch die Höfe Kössler, Willeiter, Jewer, Jörgler (bis 2008), Nenner und Mehler mit ins Tal.